Freitag, 2. Februar 2007

Porträt einer Verletzung...

Oder: Aktionen, die man sich lieber schenken sollte.

Am Anfang unserer zweiten Woche hier hatten wir uns erstmals bei einem der Systembolaget, den staatlichen Alkoholläden, die das Monopol bei alkoholischen Getränken über 3,5% halten, eingedeckt. Nach dem in Schweden aufgrund der unerschwinglichen Alkoholpreise sehr üblichen "Vorglühen" suchten wir ein Lokal in der Stadt auf.

Am Anfang stand die Rolltreppe...

Auf dem Nachhauseweg kam ich in "leicht" berauschtem Zustand auf die Idee, dass es doch bestimmt lustig wäre, die nach oben fahrende Rolltreppe runterzulaufen... Es kam wie es kommen musste: Lieblingshose zerrissen, ein aufgeschlagenes Bein und ein stechender Schmerz im Knöchel...

Wieder zu Hause: Anna, unsere finnische "Hauskrankenschwester" begutachtet die Verletzung



Als ich am nächsten Morgen nach wenigen Stunden Schlaf aufwachte, zeigte ein Blich auf den Knöchel, was ich eh schon gespürt hatte: Es sah nicht besonders gut aus...



Da hilft nur eins: Ab ins Krankenhaus! Bisher hatte ich ja immer das Gefühl, in Österreich dauert das Ganze ewig lange - hier wurde mein Zeitgefühl eines Besseren belehrt. Nach geschlagenen 5 Stunden lautete die (eigentlich recht positive) Diagnose: Vermutlich Bänderriss oder -einriss. Allen, die sich schon die ganze Zeit fragen "...und was ist mit den schwedischen Krankenschwestern??" sag ich nur: Ich freu mich schon aufs Zurückbringen der Krücken ;-)


Die restliche Woche habe ich dann damit verbracht, mich zu schonen, leichte Kräftigungsübungen zu machen und die Heilung voranzutreiben. Und Fortschritte waren auch bald sichtbar:



Offenbar war das Ganze nicht so schlimm, wie es anfangs ausgesehen hatte. Dennoch sollten mich die Krücken auf allen Wegen begleiten. So auch ins Vasamuseum, dem meistbesuchten Museum Schwedens, wo ein 69m langes Holzschiff ausgestellt ist.


Die Vasa war 1628 nach genau 20min auf See in der Bucht von Stockholm gesunken und wurde in den 60ern geborgen und ausgestellt. Leider verträgt das Boot kein Licht, weshalb die Fotos nichts geworden sind...

Mittlerweile, rund anderthalb Wochen später habe ich die Krücken bereits wieder zur Seite gelegt und gehe wieder vorsichtig. Keinen Tag zu früh, den morgen kommt mit Gregor ja bereits der erste Besuch aus der Heimat. Und am Sonntag starten Tom, Gregor, Tobi (der in Falun sein Auslandssemester bestreitet) und ich das Abenteuer "Party Cruise nach Finnland". Mehr dazu bald...


Abschließend noch ein paar Bilder...


Die beiden Seiten meines Zimmers. Falls jemandem der Gitarrenverstärker bekannt vorkommt: Ich hab zufällig hier den gleichen gekriegt, den ich zu Hause habe. Der Bassverstärker links gehört Emmie, einer Freundin mit der ich ein Bandprojekt starte...

Das malerische Rot-Kreuz-Häuschen nahe unserem Zuhause.


Ein Zettel vom schwarten Brett auf der Uni, eine Red Bull Werbung der anderen Art, und die schrägste Umkleidekabine die ich je gesehen habe...

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